Wasserstoff ist der Antrieb der Zukunft – in der Schweiz braucht er aber noch Anschubhilfe. Sieben Schweizer Energieunternehmen haben darum den Verein der H2-Produzenten gegründet. Gemeinsam werden sie der CO₂-neutralen Wasserstoffproduktion in der Schweiz zum Durchbruch verhelfen. Denn Wasserstoff nimmt eine immer wichtigere Rolle bei der Umstellung auf ein klimafreundliches Energiesystem ein.
Wichtige Anwendungen von Wasserstoff, dessen chemische Formel H2 lautet, finden sich unter anderem in der Mobilität, als Ersatz für Diesel auf nicht elektrifizierten Bahnstrecken und in der Chemieindustrie. Im Bereich der Mobilität eignet sich der Wasserstoffantrieb eher für den Schwerverkehr. Im Vergleich dazu liegt die Zukunft der Elektrofahrzeuge im Personenverkehr. CO2-neutral ist Wasserstoff nur, wenn er aus erneuerbarem Strom hergestellt wird. Vorzugsweise erfolgt die Produktion direkt ab einem Wasser- oder Windkraftwerk. Während im benachbarten Ausland zahlreiche und teilweise grosse Anlagen geplant und gebaut werden, kommt der Ausbau der Wasserstoffproduktionsanlagen in der Schweiz bisher nur langsam voran. Darum haben sieben Schweizer Unternehmen am 10. Dezember 2020 den Verein der H2-Produzenten gegründet. Dieser will den Ausbau vorantreiben. Die Schweiz braucht An
trieb Das benachbarte Ausland anerkennt die Wasserstofftechnologie als unverzichtbares Standbein für die Energiewende und fördert sie dementsprechend staatlich. „Die Schweiz tut sich noch etwas schwer bei der Definition der Rolle von Wasserstoff im Energiesystem. Zudem ist die Herstellung von Wasserstoff in der Schweiz bisher nur an einer beschränkten Anzahl an Standorten möglich“, so Arthur Janssen, Präsident des neu gegründeten Vereins und Leiter Innovation und Strategie bei der Basler Energieversorgerin IWB. Regulatorisch bestehen noch Hürden, gleichzeitig haben die Akteure bisher nur wenig Erfahrung mit der Technologie. Hier will der Verein der H2-Produzenten ansetzen. Sein Ziel ist es, das Wissen über die Wasserstoffherstellung zu fördern. Die Vereinsmitglieder werden sich gegenseitig bei Planung und Bau von neuen Produktionsanlagen unterstützen. „Das bei einigen wenigen Akteuren vorhandene Wissen soll geteilt werden“, so Janssen. Dazu wird der Verein auch eng mit Universitäten und Forschungsinstituten zusammenarbeiten. Mitglieder aus der ganzen Schweiz Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins gehören die Energieversorger Elektrizitätswerk Altdorf AG (Altdorf), OIKEN (Sitten), SAK St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke (Appenzell/St. Gallen), Satom (Monthey), SIG (Genf) sowie die Joint Ventures Swiss H2 Generation AG (ENGIE Services AG und Groupe E, Granges-Paccot) und greenH2 (Fritz Meyer AG und IWB, Basel; in Gründung). Alle Mitglieder planen, bauen oder betreiben bereits Wasserstoffproduktionsanlagen. Gemeinsam wollen die Vereinsmitglieder dazu beitragen, die Zukunft klimafreundlich zu gestalten. Grüner Wasserstoff als CO2-neutrale Energie wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Farbenlehre des Wasserstoffs: Grüner Wasserstoff Die chemische Eigenschaft von Wasserstoff ist immer gleich. Allerdings gibt es unterschiedliche Herstellungsformen für Wasserstoff. Diese können mehr oder weniger ökologisch sein. Es hat sich daher etabliert, Wasserstoff je nach Herstellungsverfahren einer Farbe zuzuordnen. Grüner Wasserstoff wird aus erneuerbarem Strom hergestellt. Blauer Wasserstoff entstehe aus fossilen Quellen mit Speicherung des CO2, grauer Wasserstoff entsteht ebenfalls aus fossilen Quellen, aber ohne Speicherung des CO2. Im Förderverein der H2-Produzenten vereinigen sich Unternehmen, die ausschliesslich grünen, CO2-neutralen Wasserstoff produzieren.
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